Wenn der Duft von Tannenzweigen und Glühwein die Luft erfüllt, die ersten Schneeflocken den Boden bedecken und Kinderaugen im Lichterglanz strahlen, dann weiß man: Weihnachten ist nicht mehr weit. Und gerade diese Zeit im Jahr ist für besondere Erlebnisse wie gemacht. Also führte mich meine Reise zur historischen Waldeisenbahn Muskau, die jedes Jahr im Dezember zu ihren legendären und romantischen Weihnachtsmannfahrten einlädt. So auch dieses Jahr wieder.
Eine Reise in die Vergangenheit
Schon der Startpunkt am Bahnhof Weißwasser versetzte mich in vorweihnachtliche Stimmung. Vielleicht lags am Glühweinduft. Vielleicht an den funkelnden Lichterketten oder weil es an diesem Tag einfach recht kalt war und nicht so richtig hell werden wollte. Der wärmenden Kakao für meine Frau und meine Tochter und der Glühwein für mich vertrieben den ersten Anflug von Kälte.
Kurz darauf begrüßte uns die dampfende Lokomotive der Waldeisenbahn mit ihrem rhythmischen Schnauben, während sich ein schwerer Schleier von Rauch und Kohle niederlegte – ein ganz besonderer Geruch, der sofort Abenteuerlust und Nostalgie weckt. Die hölzernen Waggons knarrten leise, als wir uns auf unsere Plätze setzten. Das schlichte und doch charmante Interieur versetzt mich in alte Zeiten zurück. Für lange Reisen könnte ich mir bequemeres vorstellen, aber wir sind hier für ein Abenteuer! Also. Einsteigen bitte und los geht’s!
Durch den winterlichen Wald
Kaum setzte sich der Zug in Bewegung, beginnt das Erlebnis. Der Dampf stieg wie ein feiner Schleier in die kalte Winterluft, und das Rattern der Räder auf den Gleisen schuf eine beruhigende Kulisse. Links und rechts glitten graue (und bei Schnee sicherlich zauberhaft verschneite) Wälder an uns vorbei. Die Strecke zum Kromlauer Park gilt als eine der schönsten Zugfahrten in der Region.
Die Kinder im Waggon drängten sich an die Fenster und waren allesamt aufgeregt. Denn ein besonderer Besuch war nicht mehr weit entfernt.
Ein besonderer Gast im Wald
An einem (für alle teilnehmenden Abenteurer) versteckten Ort im Wald hielt der Zug schließlich an – und wer besuchte uns dort? Richtig! Der Weihnachtsmann höchstpersönlich! Mit einem herzlichen „Ho, ho, ho!“ zog er sofort alle Aufmerksamkeit auf sich. Die Kinder, erst aufgeregt und schüchtern, fanden schnell den Mut, zu ihm zu gehen und erhielten ein kleines Geschenk von ihm. Für die Kinder ist dies unbestritten das Highlight der Fahrt und für mich ein Moment, der mich an die längst vergangene Weihnachtstage meiner eigenen Kindheit erinnerte.
Zurück nach Weißwasser
Danach ging es schnaubend und ratternd wieder zurück und nach etwa einer Stunde neigte sich die Fahrt langsam dem Ende zu. Wir nutzten die Zeit in Weißwasser noch für einen Besuch des Romantischen Weihnachtsmarkts in Weißwasser, der auf dem Telux-Gelände – einem großen Fabrikgebäude stattfindet. Neben regionalen Spezialitäten, dreht sich auf dem Markt vieles ums Glas – wen wunderts, ist Weißwasser eine Glasmacherstadt.
Mein Fazit
Die Weihnachtsmannfahrt mit der Waldeisenbahn Muskau ist nicht nur eine Reise durch den grauen oder winterlichen Wald, sondern auch eine Reise in eine scheinbar längst vergangene Zeit auf Holzstühlen, in gemächlichem Tempo. Die Kombination aus nostalgischem Dampflok-Charme, der winterlichen Atmosphäre und der Begegnung mit dem Weihnachtsmann macht dieses Erlebnis nicht nur für die Kleinsten zu einem unvergesslichen Highlight.
Mein Tipp: Frühzeitig Fahrkarten sichern und warm anziehen! Diese Fahrt ist ein Geschenk an sich – für die ganze Familie. Restkarten nur selten an der Tageskasse verfügbar. Weitere Infos unter www.waldeisenbahn.de/weihnachtsmannfahrten