Es ist vollbracht. Nach jahrelanger Bewerbungsphase ist das Erzgebirge mit seiner Bergbaugeschichte seit Anfang Juli UNESCO Weltkulturerbe.
Erfahre, wo sich die einzelnen Stätten befinden, die fortan zum Weltkulturerbe der UNESCO zählen und nun neben dem Fürst-Pückler-Park in Bad Muskau zweite sächsische Kulturerbestätte sind.
17 sächsische UNESCO-Weltkulturerbestätten der Montanregion Erzgebirge
Vom Westerzgebirge über das mittlere Erzgebirge mit Freiberg bis hin zu Dippoldiswalde und Lauenstein im Osterzgebirge finden sich zahlreiche Zeugen der erzgebirgischen Bergbaugeschichte. Insgesamt 17 Teilregionen mit vielen Sehenswürdigkeiten warten darauf erkundet zu werden. Zum Weltkulturerbe zählen ab sofort*:
Pöhlberg
Vom 834m hohen Pöhlberg bei Annaberg-Buchholz aus hat man einen fantastischen Rundblick auf das Erzgebirge bis hin nach Chemnitz. Zudem ist die Bergbaulandschaft Pöhlberg ein seit dem 15. Jahrhundert belegtes Bergbaugebiet und gehört zum Weltkulturerbe Montanregion Erzgebirge.
Montanlandschaft Freiberg
Die Montanlandschaft Freiberg ist eine der bedeutendsten Bergbauregionen Sachsen. Der Bergbau ist in kaum einer Stadt präsenter, als hier im Herzen des Mittleren Erzgebirges. Ein Besuch von terra mineralia und der Altstadt ist mehr als lohnend
Montanlandschaft Annaberg-Frohnau
Adam Ries‘ Geburtsstadt Annaberg-Buchholz ist eng mit der Bergbaugeschichte des Erzgebirges verwoben. Zusammen mit der Nachbargemeinde Frohnau mit seinem berühmten Frohnauer Hammer ist die Montanlandschaft Annaberg-Frohnau eine weitere Bergbauregion im Erzgebirge.
Bergbaulandschaft Buchholz
Die Bergbaulandschaft Buchholz beherbergt die für das Erzgebirge einmalige Spitzkegelhalden. Mit der Grube Alte Thiele und dem Richtplatz ist Buchholz zusammen mit dem Pöhlberg und Annaberg-Frohnau eine weitere Welterbestätte der Montanregion Erzgebirge
Bergbaulandschaft Eibenstock
Unweit der Talsperre Eibenstock zwischen der gleichnamigen Stadt und Wolfsgrün befinden sich mit der Schwarzen Pinge, der St. Bartalomäus-Pinge und dem Grüner Seifen und dem Grünen Graben Spuren des Zinnbergbaus im Westerzgebirge.
Bergbaulandschaft Rother Berg
Nahe Schwarzenberg unweit des Schwarzwasser befindet sich der Herrenhof Erlahammer, der von der einstmaligen Bedeutung des Werkes für die Eisenproduktion und -verarbeitung zeugt. Erbaut im 17. Jahrhundert ist er eindrucksvolles Zeugnis in der Montanregion Erzgebirge.
Historische Altstadt Marienberg
Die Historische Altstadt Marienberg – entwickelt als Stadt am Reißbrett – ist Zeuge bergmännischer Städteplanung. Das Renaissance-Rathaus, das Bergamt, die Hallenkirche „St. Marien“, die Stadtmauer mit Toren und Türmen und das Bergmagazin sind nur einige städtebauliche Hinweise auf den Bergbau in der Region.
Bergbaulandschaft Uranerzbergbau
Zeugnis jüngerer Bergbaugeschichte sind Bergbaustätten der WISMUT im Westerzgebirge um Johanngeorgenstadt, Aue und Bad Schlema. Hier wurden insbesondere Uranerze abgebaut, Halden wurden hier mittlerweile größtenteils wieder renaturiert.
Bergbaulandschaft Hoher Forst
Eine der ältesten und am besten erhaltenen Bergbaulandschaften im Erzgebirge befindet sich nahe Schneeberg im Hartmannsdorfer Forst, auch Hoher Forst genannt. Bereits seit 1306 wurde hier Silber und Kupfer abgebaut.
Bergbaulandschaft Lauta
Die sich kreuzenden Haldenzüge „Bauer Morgengang“ und „Elisabeth Flachen“ sind Markenzeichen der Bergbaulandschaft Lauta und des Bergbaus zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert in der Region.
Hochmittelalterliche Silberbergwerke Dippoldiswalde
Seine früheste Geschichte, datiert im Hochmittelalter, hat der Bergbau in Sachsen hier im Osterzgebirge nahe Dresden. Ganze 15 Schächte wurden in und um Dippoldiswalde freigelegt und bieten einen einzigartigen Blick in die früheste Bergbaugeschichte in der Montanregion Erzgebirge.
Bergbaulandschaft Ehrenfriedersdorf
Als einer der ältesten mittelalterlichen Zinnerz-Bergbaugebiete Deutschlands zählt das Bergbaulandschaft Ehrenfriedersdorf, dessen Ursprünge bereits Anfang des 13. Jahrhunderts protokolliert sind. Der Röhrgraben ist eines der noch zu bestaunenden Sehenswürdigkeiten im Westerzgebirge.
Saigerhüttenkomplex Grünthal
Zentrum der Kupferverarbeitung war die Saigerhütte in Olbernhau. Sie ist einzigartiges Sachzeugnis der vorindustriellen Verhüttung und Verarbeitung von silberhaltigen Kupfererzen und kann besichtigt werden.
Montanlandschaft Altenberg-Zinnwald
Das wohl eindrucksvollste Zeugnis des Bergbaus in der Montanlandschaft Altenberg-Zinnwald ist die Altenberger Pinge. Doch auch der Zwitterstock Tiefer Erbstolln mit Bergbaugebiet Neufang, der Arno-Lippmann-Schacht oder das Besucherbergwerk Vereinigt Zwitterfeld zu Zinnwald prägen das Stadtbild und die Bergbaugeschichte der Region
Verwaltungssitz Lauenstein
Als Herrschaftssitz der Adelsfamilie von Bünau ist das Schloss Lauenstein ebenso Teil der Weltkulturerbestätte Montanregion Erzgebirge. Die von Bünaus waren an der Entwicklung des Bergbaus im sächsischen Erzgebirge maßgeblich beteiligt, dessen Geschichte im Osterzgebirgsmuseum mit einer Sammlung zur Geschichte und Natur des Osterzgebirges hier veranschaulicht wird.
Montanlandschaft Schneeberg
Die historische Altstadt Schneebergs, zahlreiche Fundgruben in der Umgebung, der Filzteich und unter anderem auch das Siebenschlehener Pochwerk sind nur einige Sehenswürdigkeiten der Montanlandschaft Schneeberg, die damit auch Teil des UNESCO-Weltkulturerbes sind.
Blaufarbenwerk Schindlers Werk
Die erzgebirgische Blaufarbenproduktion dominierte lange Zeit ganz Europa. In insgesamt fünf Werken wurden Kobalterze verarbeitet. Das jüngste der ehemals fünf Blaufarbenwerke wurde 1650 von Erasmus Schindler gegründet und kann heute besichtigt werden. Als Blaufarbenwerk Schindlers Werk ist es UNESCO-Weltkulturerbe.
5 böhmische UNESCO-Weltkulturerbestätten der Montanregion Erzgebirge
Fünf Stätten in Böhmen zählen ebenso zum UNESCO Weltkulturerbe und zeugen von bergmännischer Tätigkeit seit dem Mittelalter bis in die Neuzeit.
Montanlandschaft Jáchymov
Jáchymov (Joachimsthal) gehörte zu den Geburtsstätten der Wissenschaft im Bereich Bergbau, Hüttenwesen und Mineralogie. Von seiner reichen Bergbaugeschichte zeugt noch heute Schloss Freudenstein, die Altstadt Jáchymovs sowie die noch funktionstüchtige Grube Svornost aus dem 16. Jahrhundert. Jáchymov ist eines von 5 Stationen des UNESCO-Weltkulturerbes Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří auf tschechicher Seite.
Montanlandschaft Abertamy–Boží Dar–Horní Blatná
Der Plattner Kunstgraben, die Bergstadt Platten (Horni Blatna), das Gottesgaber Zinnseifen und das Bergbaugebiet des Platten bilden als Region westlich Oberwiesenthals eine weitere Montanlandschaft im Erzgebirge, die ich bereits im Rahmen meiner Mehrtageswanderung im Erzgebirge besucht habe.
Roter Turm des Todes
Der Rote Turm des Todes ist ein nationales Kulturdenkmal Tschechiens und erinnert an die Zeit des massiven Uranabbaus in der Umgebung von Jáchymov.
Montanlandschaft Krupka
In Krupka (Graupen) wurde vermutlich in der Bronzezeit bereits Kupfer gewaschen. Wenig verwunderlich also, dass die Spuren des Bergbaus in dieser Region bereits nachgewiesenermaßen über 800 Jahre zurückreichen und die Montanlandschaft Krupka damit als älteste Zinnbergbauregion des Erzgebirges zählt.
Montanlandschaft Vrch Mĕdník (Kupferberg)
Eisen- und silberhaltigen Kupfererzen aus hartem Skarngestein wurden hier am Kupferberg über sechs Jahrhunderte abgebaut. Als beliebtes Ausflugsziel nahe der ehemaligen Bergstadt Měděnec ist die Montanlandschaft Kupferberg eine authentische Bergbaulandschaft verschiedener Abbautechnologien.
Alle Welterbestätten in der Übersicht
Hier sind nachfolgend nochmals alle 22 Stätten des Weltkulturerbe Montanregion Erzgebirge aufgelistet:
* Bis ein Brückenbau eine Fledermausart gefährdert.
2 Antworten
Danke für Deinen Beitrag.
Warum in die Ferne reisen? Wir Deutschen sollten als erstes unsere Heimat und unsere Wuzeln kennen bevor wir das Ausland bereisen. Deutschland ist so schön.
Ich bin vor 30 Jahren ins Vogtland gezogen aber man war da eine “ Zugezogene“ .
Man hat nie dazu gehört. Jetzt bin ich zu Hause ,da wo ich geboren bin . Ich bin angekommen und gehe nicht mehr fort.