Sie ist schon etwas ganz Besonderes. Speziell für viele in der DDR Aufgewachsenen. Die Nikolaikirche in Leipzig ist die Wiege der friedlichen Revolution 1989. Vor diesem Hintergrund ist ein Besuch auch für mich etwas ganz Besonderes.
Die Nikolaikirche in Leipzig – Wiege der friedlichen Revolution
Schon wenn man davor steht, versprüht die Nikolaikirche den Hauch des Speziellen. Auf dem Platz vor der Kirche befindet sich eine fackelartige Säule, die Nikolaisäule. Die Kirche selbst steht inmitten von Bürgerhäusern und ragt dennoch stolz und majestätisch heraus. Kein Wunder, ist sie doch Leipzigs größte Kirche. Erbaut wurde sie bereits 1165 und seitdem wurde sie mehrfach umgestaltet und erweitert.
Begibt man sich in die Kirche, ist man zuallerst angetan von ihrer Größe. Ein Zartgrün und ein Weiß wechseln sich ab und dominieren den Innenraum sowie den Altar. Die Säulen sind filigran ausgearbeitet und ragen majestätisch in die Höhe und gehen in das Kreuzgewölbe über, welches dezent floral dekoriert ist. Die Säule ist Mahnmal der friedlichen Revolution.
Ebenfalls Beachtung verdient die riesige Orgel der Nikolaikirche, die nach ihrer Erbauung Sachsens größte Orgel war. In 2002/2003 wurde die Orgel neu aufgestellt und der Spieltisch der Orgel neu gestaltet. Gestaltet wurde dieser von Designern der Porsche AG, weshalb sie – als einzige Orgel der Welt – porschetypisch links gestartet wird.
Die Nikolaikirche zur friedlichen Revolution 1989
Ruft man sich die Fernsehbilder von den Friedensgebeten Ende der 1980er Jahre ins Gedächtnis und lässt dabei die Kirche auf sich wirken, überkommt einem das Gefühl von Stolz auf das damals Erreichte. Denn hier begann Anfang der Achtziger Jahre mit den Friedensgebeten, den anfangs nur wenige Menschen beiwohnten, die friedliche Revolution.
Auch wenn die Bilder bereits ein Vierteljahrhundert alt sind, fühlt man hier dennoch den Geist des Revolutionellen, den ich in der Kirche gerne länger auf mich wirken lasse. Und nicht nur mir geht es so. Zahlreiche Besucher halten in der Kirche eine Weile inne, beten oder erinnern sich ebenso wie ich an die friedliche Revolution, die damals bei zu ihrem Höhepunkt am 6. November ’89 bis zu 400.000 Menschen auf die Straße bewegte. Das entsprach damals knapp 80% der gesamten Leipziger Bevölkerung. Wobei die Demonstranten der Leipziger Montagsdemonstrationen aus der gesamten Republik anreisten.
Fazit: Die Nikolaikirche – Ein Ort mit bewegter Geschichte
Die Leipziger Nicolaikirche ist für mich eines der Symbole der Wende, auch wenn ich damals als 5-Jähriger „Stepke“ nicht viel davon mitbekommen habe. Doch gerade in diesen Tagen – dem 25jährigen Bestehen des Mauerfalls – hat die Nicolaikirche ihren ganz eigenen historischen Reiz und lädt zur Besichtigung und zum Innehalten ein.
Welche Erinnerungen und Eindrücke verbindet ihr mit der Nikolaikirche und der friedlichen Revolution in Leipzig?