Meißen gilt als Wiege Sachsens. Hier auf der Albrechtsburg wurde Sachsen gegründet. Von seinem historischen Charme hat die Stadt an der Elbe seither wenig verloren. Begleitet mich auf einem kleinen Rundgang durch die Porzellanstadt.
Markt mit Frauenkirche
Der Markt wird mit einer der ersten Anlaufpunkte in Meißen sein. Hier erhälst du einen ersten Eindruck vom Charme der Elbstadt. Prächtige Bauten, zahlreiche Gastronomiebetriebe, die im Sommer zum Sitzen im Freien einladen und kopfsteingepflasterte Gassen, die sich ihren Weg durch die engen Häuserschluchten bahnen, prägen das Bild hier im Zentrum der Altstadt. Und ganz dominant am oberen Ende des Markts thront die Frauenkirche. Wenn du Zeit hast, solltest du unbedingt einen Aufstieg auf den Turm der Meißener Frauenkirche wagen. Der zentrumsnahe Blick auf die engverwinkelten Gassen und hinauf zur Albrechtsburg ist herrlich. Alternativ genießt du die Aussicht am besten vom Dom bzw. dem Schloss.
Dom
Stilechte Gotik, wie sie sonst nur selten in anderen deutschen Kirchen und Domen vorkommt prägt das Äußere und Innere des Doms hier oben auf dem hohen Burgberg. Die reiche und wertvolle Ausstattung der Kirche ist wohl eine der prächtigsten im ganzen Sachsenland. Erbaut wurde er 1250 an der Stelle der bereits 968 erbauten Vorgängerkirche. Mit Fug und Recht liegt die Woge des christlichen Sachsens also hier oben auf dem Burgberg zu Meißen. Die Dimensionen der Kathedrale sind beeindruckend. Ein fast 100m langes Kirchenschiff, zwei 81m hohe Türme und zahlreiche gotische Verzierungen prägen das Äußere. Das Innere des knapp 18m hohen Kirchenschiffs prägen die um 1260 geschaffenen überlebensgroßen Stifter- und Patronatsfiguren, der Lettner und die Orgel. Majestätisch thront der Dom hier oben und wacht über die Stadt an der Elbe.
Schloss Albrechtsburg
Im Ensemble mit dem Dom prägt das Schloss das Stadtbild Meißens am stärksten. Das Schloss Albrechtsburg gilt als der erste Schlossbau Deutschlands. Das auch „sächsische Akropolis“ genannte Schloss lag und liegt strategisch günstig auf einem Berg zwischen den Flüssen Elbe, Triebisch und Meisa. Und so kam es, dass anno 929 König Heinrich I. auf diesem Felsen über der Elbe eine hölzerne Wehranlage errichten ließ, die Stück für Stück ausgebaut wurde. Seine heutige Gestalt erhielt sie durch umfangreiche Bauarbeiten im 15. und 16. Jahrhundert. Heute befindet sich eine umfangreiche Ausstellung zur Burggeschichte, Meißens und dem Leben auf Schloss Albrechtsburg mit 5 Themenkomplexen in den Räumen des Schlosses. Erstmals sind sämtliche Etagen des Schlosses für die Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich. Zudem finden regelmäßig Sonderausstellungen statt, wie die zur Geschichte des sächsischen Bieres.
Besonders lohnenswert ist die Aussicht auf Meißen von hier oben an zwei verschiedenen Punkten. Zum einen, wenn du rechts am Dom vorbei läufst. Hier bekommst du einen herrlichen Elbblick geboten. Zum anderen lohnt eine kleine Einkehr im Biergarten der Burgterrasse am Torhaus. Hier sitzt du über den Dächern der Stadt und kannst einen prächtigen Meißner Stadtblick genießen.
Porzellanmanufaktur Meißen
Weltberühmt geworden ist Meißen durch seine Porzellanmanufaktur. Und diese wiederum verdankte ihrem Weltruhm einem Alchemistenteam. Unter der Leitung Johann Friedrich Böttger, der behauptete aus wertlosen Materialien Gold herstellen zu können, wurde bei dessen Herstellungsversuchen das erste europäische Porzellan erfunden. Nach seinem Tod wurde 1710 die „Königlich-Polnische und Kurfürstlich-Sächsische Porzellanmanufaktur“ in der Albrechtsburg gegründet. Seither sind die zwei gekreuzten Schwerter ein Zeichen für ein echtes Sächsisches Original. Und von diesem kannst du dich in der Porzellanmanufaktur verzaubern lassen. Zum einen kannst du in der Manufaktur die umfangreichste Sammlung der hießigen Porzellangeschichte bestaunen. Zum anderen hast du in den Schauwerkstätten an vier Arbeitsplätzen der Handwerkskunst beiwohnen.
Brauereiführung in Sachsens ältester Privatbrauerei
Auch wenn Meißen seit alters her eher als Weinstadt Bekanntheit erlangte beheimatet es trotzdem Sachsens älteste Privatbrauerei. Nahe der Porzellanmanufaktur kann man sich von den wohlschmeckenden Sorten von Sachsens ältestem Bier bei einer Brauereiführung überzeugen. Das Meißner Schwerter-Bier wurde erstmals 1460 als Bahrmannsches Brauhaus an der Frauenkirche erwähnt. Heute befindet sich am Markt das 2010 renovierte und restaurierte Schwerter Schankhaus und Hotel, in dem man sich kulinarisch verköstigen lassen kann.
Klosterruine Heilig Kreuz
Etwas außerhalb in Richtung Riesa auf Altstädter Seite befindet sich die Klosterruine des Kloster Heilig Kreuz. Zahlreiche Angebote des Meißner Hahnemannzentrum laden zu einem Besuch ein. Besonderes Highlight hier im Kloster ist das alljährlich am 30. April stattfindende Spectaculum Walpurgisnacht, bei dem das Kloster in ein besonders mystisches Licht getaucht wird und zahlreiche Künstler ein mittelalterliches Spektakel mit Livemusik, Feuershow und vielem mehr veranstalten.
Obscurum Meißen (aktuell geschlossen)
Ein gruselig schönes Highlight erwartet den Meißen-Besucher im Gruselkeller des Obscurum Meißen. In der Görnischen Gasse unweit des Marktes finden dann und wann Gruseldinners, Henkersmahlzeiten und schaurig sarkastische Exkurse in die Nervenheilanstalt statt. Wenn ihr die Gelegenheit habt, Restickets für eine der Veranstaltungen zu ergattern, dann nutzt diese.
Tierpark Siebeneichen
Wieder zurück an der frischen Luft kannst du dem Meißner Tierpark noch einen Besuch abstatten. Am Fuße des Schloss Siebeneichen befindet sich der Heimattierpark Siebeneichen. Hier sind über 400 Tiere in 85 verschiedenen Arten beherbergt. Neben Haus- und Heimtierarten kannst du auch Polarfüchse und verschiedene Streifenhörnchen beobachten.
Die Wiege Sachsens – Geschichte zum Anfassen.
Ob im Dom, der Albrechtsburg, der Frauenkirche oder der Porzellanmanufaktur. Überall weht der Hauch des Historischen und ein Besuch in Meißen wird zu einer kleinen Reise in die Vergangenheit. Die Spuren der Geschichte sind präsent, auch wenn hier und da einige Gebäude leer stehen ist die Meißner Altstadt ein sehenswertes Fleckchen an der Elbe. Besonders sehenswert ist ein Besuch der Altstadt und der Gang hinauf zu Burg und Dom.