Glückauf-Turm auf der Deutschlandschachthalde

Deutschlandschachthalde mit Glückauf-Turm – Der Stuhl ist heiß

Deutschlandschachthalde mit Glückauf-Turm – Der Stuhl ist heiß

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Der Bergbau ist omnipräsent rund um das erzgebirgische Oelsnitz. Zwei besondere Highlights habe ich Ende März auf der Deutschlandschachthalde erklommen und besucht.

Blick von der Deutschlandschachthalde
Blick von der Deutschlandschachthalde

Zahlreiche Halden des Steinkohle-Abbaus sind in Oelsnitz und Umgebung auszumachen. Die Narben in der Natur nicht mehr ganz so sichtbar, wie noch zu Zeiten des Abbaus. Mittlerweile sind die Halden bewaldet und aufgeforstet. Eine der größten Halden in Oelsnitz/Ezgebirge – nicht zu verwechseln mit dem 60km entfernten vogtländischen Oelsnitz – ist die Halde des ehemaligen Deutschlandschachts. Die 487m hohe Halde hat zwei besondere Sehenswürdigkeiten, zum einen den Glückauf-Turm und zum anderen der Heiße Stuhl.

Der Glückauf-Turm auf der Deutschlandschachthalde

Glückauf-Turm auf der Deutschlandschachthalde
Glückauf-Turm auf der Deutschlandschachthalde

Einer der markantesten sächsischen Aussichtstürme wurde im Jahr 2000 gebaut. Auf den 36m hohen Turm führen zwei Aufstiege. Neben einer Wendeltreppe wurden auch normale Stufen mit 3 Zwischenplattformen errichtet. Dadurch wirkt der Aussichtsturm ein wenig wie ein stählerner Förderturm aus der Bergbauzeit. Sicher nicht ganz ungewollt, bedenkt man die „Herkunft“ der Halde.

Und der Halde Herkunft ist noch heute präsent. Denn mit den Bergmassen und Kohleresten aus den Schächten des Umlandes kamen auch Fossilien und Mineralien auf die Deutschlandschachthalde. So findet man heute noch in den Gesteinsresten Schachtelhalmgewächse, Siegel-, Schuppen- und Farnbäume und auch selten Tierfossilien wie Muschelkrebse , Libellen, Spinnen und Tausendfüßer.

Schwelbrände unter dem heißen Stuhl

Auf dem heißen Stuhl
Auf dem heißen Stuhl

Doch nicht nur Ausgestorbenes findet man auf der Halde. Stellenweise spürst und siehst du, dass der Berg lebt. Aus manchen Ritzen und Furchen steigen Dämpfe empor, die an der Oberfläche verschiedene chemische Verbindungen eingehen und sich in Form von Kristallen und Belägen absetzen. Tief im Inneren der Halde schwelen bis zu 250 Grad heiße Brände, die durch den Druck der Gesteinsmassen auf die Kohlereste entzündet werden.

Der Heiße Stuhl vor dem Glückauf-Turm auf dem Gipfelplateau ist ein überraschendes Kunststück, das tagein und tagaus, auch im Winter, Wärme der Schwelbrände speichert und abgibt. Selbst bei kühlen Temperaturen sitzt es sich hier drauf sehr bequem.

Die Aussicht vom Glückauf-Turm

Blick von der Deutschlandschachthalde
Blick von der Deutschlandschachthalde

Eine herrliche Rundumsicht auf das Erzgebirge und das Erzgebirgsvorland erwartet dich vom Aussichtsturm der Deutschlandschachthalde.  Markante Landmarken, die du erblickst sind der Fernsehturm in Geyer, das Erzgebirgspanorama um die Gipfel Scheibenberg, Fichtelberg, Keilberg und Auersberg, der Totensteinturm bei Hohenstein-Ernstthal und die Burg Schönfels.

Der Weg auf die Deutschlandschachthalde

Weg auf die Deutschlandschachthalde
Weg auf die Deutschlandschachthalde

Der Weg hoch auf die Halde ist denkbar einfach. In der Deutschlandschachtstraße existiert ein Parkplatz von dem aus du den kleinen Gipfelsturm hin zur überwältigenden Aussicht innerhalb kürzester Zeit vornehmen kannst. Willst du etwas weiter gehen, empfehle ich dir den 11,5 Kilometer langen und 18 Stationen umfassenden Bergbauweg rund um und durch Oelsnitz. Die Deutschlandschachthalde ist eine dieser Stationen. Der Weg ist auf dieser Karte eingezeichnet:

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Matthias
Als gebürtiger Vogtländer, der in Chemnitz zur Berufsschule ging, in Dresden studiert und lebt, ist mir Sachsen ans Herz gewachsen. Meine Begeisterung über die Sehenswürdigkeiten des Freisaats möchte ich gerne mit anderen teilen. Mehr über mich und den Blog erfahrt ihr auf der Über mich-Seite

Eine Antwort

  1. Mein Mann stammt aus Stollberg/Erz. und kannte den Turm noch nicht. Gut er ist Baujahr 1958 und somit war da seine Sturm- und Drangzeit schon vorbei, als der Turm errichtet wurde. Danke für den ausführlichen Bericht.

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