Das Bielatal mit seinen Felsnadeln ist ein beliebtes Klettergebiet. Doch auch wandernd erklimmt man schnell viele Aussichtspunkte. Einer von ihnen sticht besonders hervor.
Anreise zum Bielatal
Der kleine Bach Biela schürfte über die Jahrmillionen einen imposanten Canyon, den ich so hier nicht vermutet hätte. Auf einer recht kurzen Wanderung von 8km Länge erkunden wir die Gegend zwischen Schweizermühle und Ottomühle beidseitig der Biela. Zahlreiche Parkplätze für Wanderer sind entlang der Straße angelegt. Gebührenpflichtig Parken kannst du an der Schweizermühle, Am letzten Licht, am Korbfeilenweg, bei der Ottomühle. Die Anreise erfolgt über die B172, auf der du in Krietzschwitz Richtung Bielatal abbiegst und dort den Ausschilderungen zur Schweizermühle und Ottomühle folgst. Vorbei geht der Weg am Langenhennersdorfer Labyrinth, ein weiteres Highlight in dieser Ecke der Sächsischen Schweiz.
Nahe der Schweizermühle – Rosengarten, Kleine Bastei und Berthablick
Der Start unserer Wanderung führt uns ersteinmal am Parkplatz beim Letzten Licht startend hinauf zum Wetterhahnenfels und zum Rosengarten. Zahlreiche Vorsprünge und Aussichtspunkte eröffnen uns einen Blick hinab aufs Tal. Hinunter in den Rosengarten gehen wir nicht, sondern werfen nur einen Blick hinab. Rosen können wir hier zwar nicht ausmachen, dennoch überrascht uns der Blick auf die kleine Freilichtbühne etwas. Zahlreiche Bänke legen nahe, dass hier die ein oder andere Abendveranstaltung unter freiem Himmel stattfinden könnte. Noch mehr überrascht sind wir wenige Meter weiter nördlich als wir hinab in den Gedächtnishain. Hier unten im Felsdome gedachte man Gefallenen der Deutsch-Französischen Kriege 1870/71 und des Ersten Weltkriegs. Wir bleiben nur kurz hier und gehen wieder hinauf und gehen wieder nordwärts, oder besser linkerhand in Richtung kleine Bastei. Hier haben wir wieder einen schönen Blick, der in etwa genauso schön sein muss wie am Berthablick wenige Meter weiter. Dieser war jedoch bei unserer Wanderung wegen Bauarbeiten des kleinen Holzstegs gesperrt, dürfte mittlerweile aber wieder frei sein. Wir gehen weiter des Weges tälwärts links in Richtung Schweizermühle. Hier passieren wir die Straße und gehen linkerhand an der Schweizermühle vorbei und wieder durch den Wald hinauf. Vorbei an der Waldkapelle führt uns der Weg nun zu einem Aussichtsfels, der sich Nachbar nennt.
Vom Nachbar über den Sachsenstein zur Johanniswacht
Ein kleiner Aufstieg auf den Nachbar offenbart uns wieder eine schöne Tal- und Hanggegenübersicht auf die kleine Bastei und den Berthablick. Von hier geht der Weg weiter südlich in Richtung Johanniswacht. Einen Weghinweis, der uns den Weg hinab in Richtung Sachsenstein weist, befolgen wir und lassen uns einfach mal überraschen, was uns erwartet. So richtig vorstellen konnte ich mir nicht, dass hier ein Aussichtspunkt vorzutreffen ist und bin einigermaßen überrascht als wir vor einem großen Fels mit einer meterlangen Leiter stehen.
Na dann, nichts wie rauf und hochgestiegen. Hier oben wird es enger, Rucksäcke sind auf halber Felshöhe abzustellen, sonst kommt man durch die engen Felsspalten nicht durch. Umkehren macht jetzt wenig Sinn, denn der Blick vom Sachsenstein auf das Bielatal und die gegenüberliegende Kaiser-Wilhelm-Feste ist mehr als lohnend. Etwas versteckt und unerwartet war der Sachsenstein das unbestrittene Highlight unserer kurzen Wanderung im Bielatal.
Nachdem wir die Aussicht von hier oben genossen haben gehen wir weiter in Richtung Johanniswacht und beobachten hier bei einem wohlschmeckenden Bier Kletterer beim Erklimmen von Bielawächter, Mauerblümchen, Artariastein und Co. Wir gehen nur kurz hinauf auf die Johanniswacht und genießen den abermals romantischen Blick auf das Tal unter unseren Füßen.
Über die Daxensteinbaude zur Bennohöhle
Auch wenn das letzte Bier noch gar nicht mal soo lange her war, ist an der Daxensteinbaude erneut Gelegenheit dem kühlen Gerstensaft zu frönen. Nach erfolgter Zwischenrast geht es weiter auf den Theilemannweg und von dort nach kurzer Zeit links hinein in den Wald. In dieser Gegend des Bielatals gibt es zahlreiche Höhlen. Neben der Winkelklufthöhle, Tiefen Höhle und Juliklufthöhle, die alle drei nur in meinen Wanderkarten eingezeichnet sind und die wir nicht aufsuchen gibt es noch die sogenannte Bennohöhle. In diese steigen wir kurz ein. An sommerlichen Tagen hat man hier wahrscheinlich eine richtig schöne Abkühlung. Wir befinden uns nun ganz in der Nähe der Bielatal-Hütte und passieren die Straße ein weiteres Mal um auf der gegenüberliegenden Seite wieder hinauf auf den Hang zu gehen.
Zur Kaiser-Wilhelm-Feste und zurück zum Letzten Licht
Da das Wetter jetzt durchwachsener und um einiges regnerischer wird, passen wir unsere Schrittgeschwindigkeit etwas an und passieren so klanghafte Felsen wie Zarathustra, Daxkopf, Schildkrötenturm und Kanzelturm nur im Vorbeigehen. Etwas heldenhafter wird es dann kurze Zeit später. Kurz vor der tollkühn am Felsrand stehenden Kaiser-Wilhelm-Feste führt der Weg hinab zu Felsnadeln, die sich Kleine Herkulessäule, Große Herkulessäule, Herkulessohn, Herkulesstein und Kleiner Herkulesstein sowie Herkuleswand nennen. Wer weiß, vielleicht war der Gott griechischer Antike selbst verantwortlich für die Schaffung dieser imposanten Felsnadeln, an denen ab und an auch Kletterer empor steigen.
An der Kaiser-Wilhelm-Feste angekommen genießen wir erneut den Blick auf das Tal und die streckenweise herausragenden Felsnadeln. Der Rest des Weges führt uns in Straßennähe auf halber Hanghöhe bis zum Parkplatz an dem unsere kurze Tour durch das Bielatal startete.
Leider machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung, so dass wir weder die Herkulessäulen bestaunen konnten, noch die Wanderung ausdehnen konnten. Nichtsdestotrotz eine gelungene kleine Tour mit dem Highlight Sachsenstein. Es war sicherlich nicht das letzte Mal, dass ich im Bielatal war. Die Felsformationen hier sind schon etwas ganz besonderes und laden zu weiteren Erkundungen ein.
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4 Antworten
Schöner Tipp für das Wochenende. Nun brauchen wir nur noch eine günstige Bleibe als Familie … lg Nadia
Da fällt mir spontan die Ottomühle ein.
Nun haben wir es endlich geschafft und sind die Tour mit unseren Kindern, 6 und 8, gelaufen. Tolle Wanderung für Groß und Klein – Danke für den Tipp!
Freut mich, dass es dir gefallen hat. Liebe Grüße Matthias