Für einen Tagesausflug eignet sich das Barockschloss Rammenau mit umliegender Teichlandschaft in jedem Falle. Nur 30 km nordöstlich von Dresden im Lausitzer Hügel- und Bergland nahe Bischofswerda gelegen ist das Barockschloss Teil des staatlichen Schlösserbetriebs SachsenNeben verschiedenen Konzerten finden regelmäßig kulinarische Veranstaltungen in der Gastronomie des Schlosses statt. Das Schloss kann samt Barockgarten besichtigt werden.
Ein Rittergut wird Barockschloss
Doch bis zum Barockschloss war es ein steiniger Weg. Ernst Ferdinand von Knoch kaufte 1717 das marode Rittergut der in Konkurs geratenen Familie von Seydewitz und beginnt vier Jahre später mit dem Neubau des Barockschlosses. Leider verschuldete sich Knoch 1744 und floh aufgrund seiner hohen Verschuldung aus Rammenau. Geblieben ist das unfertige Schloss, dass fortan in die Hände der Familie Hoffmann gelangte und die das Schloss fertigstellten.
Klassizistische Umgestaltung
Nachdem die Hoffmanns in den Adelsstand erhoben wurden und sich nun „von Hoffmannsegg“ nannten, verkauft die Familie das Schloss, dass in den nächsten Jahren mehrfach veräußert und klassizistisch umgestaltet wird. Friedrich von Kleist, einer der Besitzer, baut den Garten symmetrisch zu einem Lanschaftspark im englischen Stil um. 1820 gelangt es wieder in von Hoffmannegg’sche Besitztümer zurück.
Vom Lazarett zum Landstudienheim
Als Lazarett fand das Barockschloss im ersten Weltkrieg eine ganz praktische Nutzung, im zweiten Weltkrieg wurde es von der Roten Armee besetzt und ab 1951 wird es zuerst als Sommer-Atelier der Hochschule für Bildende Künste Dresden und bis 1962 als Landstudienheim genutzt.
Ein Märchenschloss der Neuzeit
In den 1960er Jahren eröffnete dann das Geschichtsmuseum im Schloss. Eine Ausstellung zu Johann Gottlieb Fichte ergänzt das Museum. Nach der politischen Wende wurde in Anlage Besitz des Freistaates Sachsen und damit Staatlicher Schlossbetrieb.
Heute gibt es in der unteren Schlossetage ein Museum zur Schlossgeschichte. In der Beletage sowie in der gesamten Anlage kann die Arbeits- und Lebensweise des sächsischen Adels zur Zeit des Barock und des Klassizismus nachempfunden werden. Den Besucher erwarten illusionistische Wandmalereien, stilvolle Salons, kostbare Porzellane, Zeitzeugen zur Schloss- und Rittergutsgeschichte sowie Interessantes über den im Ort geborenen Philosophen Johann Gottlieb Fichte. Im Spiegelsaal – dem größten Saal des Schlosses – werden regelmäßig Konzerte und Bälle veranstaltet, sowie standesamtliche Trauungen durchgeführt.
Für das leibliche Wohl, vorzugsweise mit Zutaten lokaler Herkunft sorgt das Schlossrestaurant.
Zudem empfiehlt sich ein kleiner Spaziergang zu den Rammenauer Teichen und entlang des Fichte-Lehrpfads über das Leben und Wirken des Philosphen Johann Gottlieb Fichte, der in Rammenau geboren wurde. Zahlreiche Informationstafeln liefern Informationen zur Geschichte der Rammenauer Teiche und zum Barockschloss.
Weitere Schlösser in Sachsen sind in der nachfolgenden Übersicht aufgelistet: